Bewerbung auf Englisch – Kulturelle Unterschiede beim Anschreiben

Von Claudia Fritzsche | Allgemein

Mai 14
Bewerbung auf Englisch

In der heutigen globalen Landschaft können Menschen überall auf der Welt einen Job suchen. Arbeitssuchende müssen sich oft in verschiedenen Ländern bewerben, jedes mit seinen eigenen kulturellen Normen und Erwartungen.

Aber wenn Sie sich im Ausland um eine Stelle bewerben, ist es wichtig, kulturelle Unterschiede und verschiedene Standards bei der Bewerbung zu berücksichtigen. Ein Bereich, in dem diese Unterschiede besonders deutlich werden, ist das Verfassen von Anschreiben. Die kulturellen Erwartungen variieren derart, dass in englischsprachigen Regionen Kürze und ein informeller Ton bevorzugt werden, während in deutschen Anschreiben Förmlichkeit und Struktur erwartet werden. In diesem Artikel zeigen wir, wo die Hauptunterschiede zwischen englischsprachigen Ländern und Deutschland liegen und was man konkret bei einer Bewerbung auf Englisch beachten muss.

Strukturelle Diskrepanzen

Wenn Sie ein Anschreiben für ein Unternehmen in einem englischsprachigen Land verfassen, liegt der Hauptakzent auf der Struktur des Schreibens. Deutsche Anschreiben haben in der Regel ein formelles und reglementiertes Format, das sich darauf konzentriert, formale Qualifikationen darzustellen und genau auf die Stellenposition abzustimmen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich englische Anschreiben eher auf eine prägnante, dennoch überzeugende Darstellung, die die Persönlichkeit des Bewerbers und seine Begeisterung für die Position hervorhebt. Statt nur nach den richtigen Qualifikationen zu suchen, spielen Motivation und Vision bei der Bewerbung in englischsprachigen Ländern eine große Rolle.

Bewerbung auf Englisch
Mann im Park beim Bewerbungschreiben

Bewerbung auf Englisch – Ein Bild in der Bewerbung?

Bei einer Bewerbung spielt die Überlegung, ob ein Foto hinzugefügt werden soll oder nicht, immer eine Rolle. In Deutschland ist es sehr üblich, Ihrer Bewerbung ein Foto von sich beizufügen. Dies vermittelt dem Leser einen Eindruck davon, wer Sie sind. In englischsprachigen Ländern wie den USA oder Großbritannien ist dies jedoch weniger üblich, und es wird allgemein akzeptiert, überhaupt kein Bild hinzuzufügen. In diesen Ländern konzentrieren sich Arbeitgeber mehr auf die Fähigkeiten und Erfahrungen des Bewerbers als auf sein Aussehen oder seinen Hintergrund. Dies könnte ein wichtiger Aspekt für Ihre eigenen zukünftigen Bewerbungen sein. Sie können selbst entscheiden, ob Sie ein Bild von sich hinzufügen möchten oder nicht.

Letztendlich bleibt es eine persönliche Entscheidung, ob Sie Ihrem Antrag ein Bild hinzufügen möchten oder nicht. Es ist jedoch ratsam, diese Entscheidung auf Basis der kulturellen Erwartungen und der Branche, in der Sie sich bewerben, zu treffen. Ein professionell aufgenommenes Foto kann in manchen Kulturen die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhöhen, während es in anderen als unangemessen oder irrelevant betrachtet werden könnte.

Formalität versus Informalität

Welcher Ton ist beim Schreiben eines Anschreibens der Richtige? Dies hängt auch vom Kulturkreis ab. In Deutschland ist Formalität sehr wichtig. Es ist unerlässlich, den Empfänger des Anschreibens mit seinem Titel und Nachnamen anzusprechen und dabei einen formellen Ton zu wahren. Eine solche Formalität ist nicht nur erwünscht, sondern wird auch erwartet, um dem Personalverantwortlichen den nötigen Respekt zu zollen. Verzichten Sie in Ihrer Bewerbung auf die nötige Formalität, können Sie unprofessionell wirken und dann riskieren, nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Anschreiben Personalverantwortliche

Im Gegensatz dazu pflegt eine Bewerbung aus englisch sprachigen Ländern in der Regel einen lockereren Umgang mit Anschreiben, bei dem Kürze und Direktheit im Vordergrund stehen. Auch wenn die Wahrung der Professionalität entscheidend ist, ist die Sprache im englischen Anschreiben in der Regel informeller. Dennoch sollten Sie nicht zu informell klingen. Versuchen Sie, einen relativ direkten Ansatz zu wählen, ohne zu umgangssprachlich zu klingen. Es ist wichtig, das Anschreiben sorgfältig zu überprüfen und, falls möglich, jemanden, der aus diesem Land stammt, das Schreiben ebenfalls lesen zu lassen.

Bewerbung auf Englisch – Erwartungen der Personalverantwortlichen

Sowohl im englischsprachigen als auch im deutschen Raum haben Personalverantwortliche unterschiedliche Erwartungen an die Darstellung von Fähigkeiten und Erfahrungen in einem Anschreiben. In Deutschland ist es von größter Bedeutung, detaillierte Informationen über die eigenen Qualifikationen und deren direkte Relevanz für die Stellenbeschreibung zu liefern. Im Schreiben ist es wichtig, so spezifisch wie möglich darzustellen, was Sie erreicht haben und wie Sie diese Fähigkeiten in den Job einbringen werden. Darüber hinaus können Sie betonen, wie Sie dem Unternehmen helfen können und was das Unternehmen von Ihnen gewinnen wird. Deutsche Personalverantwortliche erwarten eine genaue Übereinstimmung zwischen den Fähigkeiten des Bewerbers und den Anforderungen der Stelle.

In englischsprachigen Ländern neigen Personalverantwortliche eher dazu, Narrative zu bevorzugen, die die Leidenschaft des Bewerbers für die Stelle und seinen potenziellen Beitrag zum Unternehmen zum Ausdruck bringen. Auch wenn bei der Bewerbung auf Englisch ebenso wichtig ist, relevante Fähigkeiten und Erfahrungen zu präsentieren, liegt der Schwerpunkt darauf, den Leser zu fesseln und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Im Anschreiben müssen Sie den Arbeitgeber gewissermaßen davon überzeugen, warum Sie sich für die richtige Person für den Job halten. Auch wenn Ihre bisherigen beruflichen Erfolge wichtig sind, gibt es immer die Möglichkeit auch ohne Vorerfahrung in die Rolle hineinzuwachsen.

Bildquellen: Vielen Dank an Scott Graham @unsplash.com und Andrea Piacquado und Ketut Subiyanto @pexels.com

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Über den Autor

Claudia Fritzsche arbeitet seit Anbeginn für Bewerbungstraining.de und Unideal.de. Sie prüft für Pharetis regelmäßig alle aktuellen Gegebenheiten am Arbeitsmarkt. Ihr Schwerpunkt sind schriftliche Bewerbungen. In ihrer Freizeit ließt sie Romane und hilft bei archäologischen Ausgrabungen.